Konzert 2016

Eine musikalische Reise hochstehend interpretiert

Gleich zwei Komponisten erwiesen dem Singkreis Sursee an ihren zwei Konzertabenden am 20. und 21. Mai 2016 die Ehre, als der gemischte Chor unter Leitung von Dirigentin Regina Lötscher in der reformierten Kirche Sursee auftrat.

Im ersten Teil des Abends interpretierte der Singkreis die von Josef Röösli im Jahre 1993 komponierte Kantate „Luzernerland“. Die Kantate verbindet Vergangenes und Gegenwärtiges, Traditionelles und Modernes sowie Stadt und Land so miteinander, dass daraus musikalisch wie sprachlich ein Ganzes entsteht.

 Der Sprecher Edi Jaggi führte durch die Kantate und trug Gedanken und Texte von lebenden und verstorbenen Dichtern vor, während das Instrumentalensemble (Gerd Münch, Flöte, Edwin Küttel, Oboe, Beat Hunkeler, Fagott, Patrick Erni, Orgel) eine breite Palette an Musikstücken zwischen den Chorgesängen zum Besten gab.

Die musikalische Reise führte von der Polka über den Ländler bis zu modernen Klängen im Luzerner Septett, wo die Kantate zum Schluss in der Stadt Luzern ankommt und der Dichter sich kritisch mit seiner geliebten Stadt auseinander setzt.

Gehaltvoller Chorklang
Der Singkreis reagierte sehr flexibel auf die verschiedenen Stilrichtungen und Stimmungen im umfassenden Werk von Josef Röösli, von lüpfig-humorvoll am Anfang bis zu impressionistisch-schwer zum Schluss des Werks. Die knapp 40 Sängerinnen und Sänger füllten den Kirchenraum mit ihrem gehaltvollen Chorklang auf hohem Niveau aus und demonstrierten nicht nur in den Sprechgesängen eine souveräne Präzision.

Mit langanhaltendem Applaus wurde auch der Komponist Josef Röösli gewürdigt, bevor Präsidentin Susan Widmer-Picenoni das Publikum aufforderte, von der reformierten Kirche in das katholische Pfarreiheim zu dislozieren.

Neuinterpretation von „Luegid vo Bärg und Tal“
Gestärkt mit kalten und warmen, salzigen und süssen Spezialitäten aus allen Landesteilen lauschte das zahlreich erschienene Publikum im zweiten Teil des Konzertabends Melodien von bekannten und weniger bekannten Schweizer Volksliedern.

Der Höhepunkt des zweiten Teils war zweifelslos die Neuinterpretation des bekannten Volkliedes „Luegid vo Bärg und Tal“. Der holländische Komponist Dirk Keijzer arrangierte das Stück neu für einen vierstimmigen Chorsatz, und das Publikum durfte gespannt sein, wie ein Holländer, dem die Schweizer Bergwelt bis anhin völlig fremd war, die besungenen Berge im Abendrot in diesem Stück musikalisch umsetzen würde. Nicht nur der anwesende Komponist war mit dem Ergebnis glücklich, auch das Publikum war angetan vom Stück, das der Singkreis feinfühlig und nuancenreich interpretierte.

Lieder aus dem Bündnerland, dem Tessin und der Westschweiz rundeten die Reise durch die Schweiz ab. Als Überraschung trug der Chor zum Schluss den bekannten Beichle-Jutz vor, denn was wäre eine musikalische Reise durch die Schweiz ohne einen Jodel?

Das Publikum honorierte diese Zugabe mit kräftigem Mitjodeln, und der Kreis des Konzertabends schloss sich hiermit, begann die Luzernerland-Kantate doch mit einer Polka aus dem Entlebuch aus dem Jahre 1916.

Konzertbericht im Surentaler (26.5.2016)
Konzertbericht in der Surseer Woche (26.5.2016)